Merlot Noir: Franzose als Italiener

Ferienstimmung verbreitend gehört für Schweizer der Merlot del Ticino zu den bekanntesten Weinen des südlichen Kantons. Selbstverständlich wird dieser auch in Italien angebaut. Der Merlot ist aber ist keine italienische Sorte, denn die Herkunft ist vielmehr im 18. Jahrhundert in Frankreich zu suchen. Die Kreuzungspartner dieser Sorte sind der Cabernet franc mit einer anderen Cabernet Sorte. In der Region Bordeaux ist es die häufigste Rebsorte. Im Graves, im Saint-Emilion und im Pomerol finden wir sogar den grössten Verschnittanteil an Merlot – Trauben. In den berühmten und sehr teuren Weinen des Chateau Petrus wird sogar 100% dieser wertvollen Traubensorte zur Kelterung verwendet.
Die Klimaveränderung hat die geografischen Ansprüche dieser Sorte in Europa nach Norden wandern lassen. Früher undenkbar findet man heute bereits am Zürichsee und in der Innerschweiz die ersten Parzellen. Die Traubenhaut erweist sich als recht widerstandsfähig gegen Krankheiten. Bei bester Reifung ergibt das einen typischen und hochfarbigen Essensbegleiter.
In der Schweiz entsteht der Merlot bianco aus Traubensaft, der schon vor der Gärung von den Traubenhäuten getrennt wird und somit ein Roséwein ist.
Auch in der Region Bordeaux gibt es in geringen Mengen einen Merlot Blanc. Diese Sorte aber ist nicht verwandt mit der edlen Sorte Merlot Noir.