Von Fredy Haffner
Nun stehen also alle Stickel im Rebsortengarten Höngg, errichtet auf dem 250 Quadratmeter grossen, gepachtetem städtischem Land am Ende der Appenzellerstrasse, an der Abzweigung zum Müseliweg, die als «ökologisch weniger wertvoll» eingestuft worden waren und nun eine Aufwertung erhielten. 215 Rebstöcke stehen bereits, die letzten beiden davon pflanzte Stadtrat Filippo Leutenegger anlässlich der Eröffnung persönlich. Erst nächstes Jahr werden weitere 25 Rebstöcke Sauvignon Blanc dazu kommen, weil von dieser Sorte heuer keine Setzlinge erhältlich waren. Dann werden alle elf Sorten, die in den anderen Höngger Reblagen heute angebaut werden oder, wie der «Elbling», einst angebaut wurde, vertreten sein, was einem der vielen Ziele des Projektes entspricht.
Die Sponsoren
Ermöglicht wurde dies alles – nebst dem ehrenamtlichen Einsatz aller Helfenden – durch den Postensponsor Raiffeisenbank Höngg, 13 Einzelrebenspendern und acht Rebsortensponsoren. Die neunte Rebsorte sponserte noch an der Eröffnung spontan Filippo Leutenegger, und zwar, wie er auf eine andere Aktualität schmunzelnd anspielte, «nicht aus einer schwarzen Kasse», sondern aus dem eigenen Sack. Dafür wünschte er sich dann in drei Jahren, wenn die ersten Trauben erwartungsgemäss reifen dürften, eine Einladung zur Trauben-Verkostung.
Einen Rebsortengarten-Wein zu produzieren ist gemäss Initianten ja nicht vorgesehen, doch Leutenegger glaubt ihnen dies nicht: Die Versuchung sei doch zu gross, hier eine süffige Assemblage zusammenzustellen, deshalb sei doch auch die Familie Zweifel hier am Festakt, scherzte der Magistrat, «die schielen doch bereits darauf». Worauf Max Furrer aus dem Nähkästchen plauderte, dass man eigentlich ja gerne den Hang weiter vorne am Müseliweg miteinbezogen hätte, das wäre nämlich eine hervorragende «100-Oechsle-Grad-Reblage», und die Stadt solle schon mal damit rechnen, dass man mit diesem Anliegen auftauchen werde. Nach dem offiziellen Festakt, untermalt vom Spiel des Jazzcircle Höngg, ging das versammelte Höngger «who is who» zum in der Nähe bereitgestellten Apéro, wo – was sonst bei der Eröffnung einer neuen Reblage – angestossen wurde. Vielleicht nahm ja jemand anschliessend vom jüngsten Weinwegposten aus die anderen 13 zum Ziel.
Der ganze Artikel erschien im Höngger. Der Auszug wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt:
http://hoengger.ch/rebsortengarten-hoengg-eroeffnet/